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08.02.2017

Das Exegesestudium in Eichstätt international verankert

Tagung am päpstlichen Bibelinstitut in Rom

(Yaroslav Kryzhanovskyy) Seit dem Jahr 2012 findet am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom jährlich eine Fortbildungsveranstaltung, die von zahlreichen Studenten, Professoren und Exegeten besucht wird, statt. Die Tagung widmet sich abwechselnd einem Thema aus dem Alten bzw. Neuen Testament. So stand 2016 die alttestamentliche Weisheitsliteratur im Zentrum des Interesses, wohingegen dieses Jahr das paulinische Erbe, insbesondere die Briefe an die Römer und Galater, bearbeitet wurden.

Da ich mich in meinem Promotionsstudium an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit einem paulinischen Thema auseinandersetze und zuvor das Lizentiat in biblischer Theologie an der Pontificia Università Gregoriana erworben hatte, nahm ich an der vom 23. Januar bis 27. Januar 2017 stattfindenden Tagung teil. Dabei war es mein Ziel einerseits meine Kenntnisse das Corpus Paulinum betreffend zu vertiefen, andererseits am aktuellen fachlichen Diskurs teilzunehmen und neue Kontakte zu knüpfen bzw. vorhandene zu pflegen.

Die Tagung, deren Teilnehmer aus 148 verschiedenen Ländern stammten, war international äußerst gut besucht und die angebotenen Vorträge wurden von renommierten Experten, darunter John Barclay (Durham University, UK), Jean-Noël Aletti, S.J. (Pontificio Istituto Biblico, Rom), Pasquale Basta (Pontificia Università Urbaniana, Rom) und Scott Brodeur, S.J. (Pontificia Università Gregoriana, Rom), gehalten.

Täglich fanden vormittags Vorlesungen zu verschiedenen Themen, wie z.B. der Christologie und Ekklesiologie bei Paulus, zur klassischen griechischen Rethorik oder zu den Einflüssen von Rabbinismus und Hellenismus auf das paulinische Schrifttum, statt. Nachmittags wurden in kleineren Studiengruppen speziellere Themen, wie z.B. eine mögliche neue Perspektive auf Röm 4, die Verwendung der Heiligen Schrift in Röm 9-11 oder der Begriff „Gesetz“ im Galaterbrief, vertieft. Zum Abschluss der Tagung informierten Professoren aus aller Welt die Teilnehmer über die Entwicklung der Bibelwissenschaften in anderen Ländern. So konnte ich einiges über den aktuellen Forschungsstand in Asien, Afrika, der USA und Lateinamerika erfahren.

Insgesamt durfte ich eine sehr intensive Woche in Rom erleben, in der ich viel Neues gelernt habe und den internationalen Austausch pflegen konnte. So kehrte ich bereichert und mit neuen Anregungen für meine eigene Forschungsarbeit nach Eichstätt zurück.

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