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15.12.2019

Brückenbauer zwischen den Kirchen – Gerhard Schmutz und Karl Heinrich Jung mit erzpriesterlicher Würde geehrt

(Martin Tangl) Das offizielle Dekret kam aus München von Pedro Kryk, dem Apostolischen Exarch für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien. Der Bischof der ukrainischen Ostkirche hat am Sonntag die beiden Pfarrer Gerhard Schmutz (82) und Karl Heinrich Jung (81) „für ihren unermüdlichen Einsatz für die Verständigung zwischen Katholiken und Orthodoxen“ zu Erzpriestern der Heiligen Kirche Gottes ernannt. „So etwas wie Dekan, neue Würde, neue Freude, neue Aufgaben. Ihr habt’s verdient“, würdigte der katholische Stadtdekan Karl Jung seine geistlichen Mitbrüder beim Festgottesdienst zur Feier der Ernennung in St. Pius in Neuostheim. Allerdings konnte Karl Heinrich Jung an der Eucharistiefeier aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen.

Miteinander geprägt

Deutliche Spuren haben die beiden nicht nur als langjährige Neuostheimer Pfarrer (1969 bis 2006) im Stadtteil hinterlassen. „Sie haben das ökumenische Miteinander in Mannheim geprägt, sie sind ein Segen für das Dekanat“, betonte Karl Jung in seiner Predigt. Die Ernennung vor Ort übernahm der Freiburger Weihbischof Peter Birkhofer. Die Grüße der Ostkirche überbrachte Oleksandr Petrynko, der Rektor des Collegium Orientale, dem ostkirchlichen Priesterseminar in Eichstätt: „Diese Würdigung fällt nicht vom Himmel.“ Die beiden Erzpriester hätten „Brücken geschlagen“, die beiden Kirchen miteinander verbunden. „Ein Beispiel ist der hervorragende Chor des byzantinischen Zentrums“, lobte Petrynko. Die Sängerinnen und Sänger begleiteten denn auch den Gottesdienst mit ihrem eindrucksvollen Gesang.

„Adventliche Gestalt“

Karl Jung bezeichnete Gerhard Schmutz in seiner Predigt an diesem dritten Adventsonntag „als adventliche Gestalt“. „Er ist immer wieder aufgebrochen und hat dabei die Menschen mitgenommen“, sagte der katholische Stadtdekan. Nicht stehenbleiben, immer wieder neue Schritte gehen, verschiedene christliche Riten kennenlernen, das charakterisiere den Erzpriester.  Dabei engagiere sich Gerhard Schmutz, wie Jung weiter betonte, neben der „Ökumene im eigenen Haus“ genauso für die Ökumene mit der evangelischen Kirche. „Es geht nicht um ein verschlafenes, bequemes Christentum, sondern immer wieder um Aufbruch, Aufwachen, neu auf den Weg machen, das Evangelium den Menschen näher bringen“, predigte Karl Jung zu den zahlreichen Gläubigen an diesem Adventssonntag in der St. Pius-Kirche in Neuostheim.

[Das Collegium Orientale vertraten bei dem Festgottesdienst mit dem anschließenden Empfang Rektor Petrynko und Spiritual Kachala.]

zuerst veröffentlicht in: Mannheimer Morgen vom 18.12.2019,

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