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28.04.2022

Diakonenweihe von Hennadii Aronovych

(rrc) Am 27. April 2022 "wurde in der Collegium-Orientale-Familie ein neuer Diakon geboren": Herr Hennadii Aronóvych. So umschrieb der Apostolische Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Bischof Bohdan Dzyurakh CSsR, die Diakonenweihe des aus der Ukraine stammenden und langjährigen Kollegiaten im Eichstätter Collegium Orientale. Ein zweifaches ist damit ausgesagt: Zum einen anerkannte Bischof Bohdan die Rolle des Collegium Orientale, die mehr als nur eine intellektuelle und disziplinare Dimension verwirklicht. Vielmehr – so der Bischof, der ganz bewusst sein erstes Amtsjahr als Exarch in München und damit eine enge Zusammenarbeit mit dem Collegium Orientale Revue passieren ließ – ist die geistige und hervorragende menschliche Formation des Eichstätter Priesterseminars etwas besonderes. In der heutigen Zeit erwarten die Menschen "menschenliebende" Diener Christi.

Zum anderen bedeutet es, dass die Frucht jeder kirchlichen Anstrengung – und so insbesondere des Collegium Orientale als Priesterausbildungsstätte – letztlich der "liebende Dienst" am Nächsten ist: das griechische Wort Diákonos bedeutet ja schließlich "Diener". Bischof Bohdan Dzyurakh und ebenso der Rektor des Collegium Orientale, Erzpriester Dr. Oleksandr Petrynko, betonten in ihren Ansprachen nach dem bischöflichen Pontifikalamt in der Heilig-Geist-Kirche des COr, dass der neugeweihte Diakon Hennadii Aronóvych in den vergangenen Monaten eben diesen Dienst am Menschen vorgelebt habe. Herr Aronóvych engagierte sich stark angesichts des russischen Terrorkrieges in der Ukraine, bei dem einerseits eine große Not in der Ukraine entstanden war und andererseits auch unzählige Flüchtlinge das Land verlassen mussten: über 5 Mill. verließen die Ukraine, allein in Deutschland wurden über 380.000 aufgenommen. Diakon Aronóvych kümmerte sich seit den ersten Tagen des Krieges um die ankommenden Flüchtlinge im Landkreis Eichstätt. Zusammen mit den ukrainischen Kollegiaten und Kollegiatinnen wurde übersetzt, humanitäre Hilfe und Spenden gesammelt, Überfahrten in die Ukraine und aus der Ukraine heraus durchgeführt und weitere Hilfsaktionen gestartet. Diakon sein, bedeutet nicht einen Rang oder Amt innehaben, sondern den dienenden Christus zu vergegenwärtigen. Dadurch erst erhält der liturgische Diakonendienst seine Tiefe und Fülle. 

Am Ende der bischöflichen Liturgie ergriff nach Bischof Bohdan und Rektor Oleksandr auch der Neugeweihte das Wort. Er dankte seiner Ehefrau Maria für ihre Unterstützung und besonders emotional wurde es, als er dem Rektor Oleksandr und seinen Mitbrüdern im Seminar danken wollte. Noch einmal wurde deutlich, was Bischof Bohdan mit seinem Wort, "in der Collegium-Orientale-Familie wurde ein neuer Diakon geboren", meinte. Eine Diakonen- und Priesterweihe bedeuten nicht nur den Beginn eines neuen Dienstes, sondern auch das Ende einer Ausbildungszeit. Das bedeutet auch Abschied nehmen von liebgewonnen Freunden, ja man kann wohl mit Recht auch Brüdern (im Herrn) sagen. So waren die Tränen der Rührung in der Dankesrede Hennadii Aronóvychs ein "Dankeschön" an die Eichstätter Kollegsgemeinschaft, die Worte nicht hätten besser ausdrücken können.

Um mit den Worten des Rektors Oleksandr Petrynko zu sprechen: "Wir wünschen Dir, lieber Hennadii, viel Erfolg und Gottes Segen in Deinem weiteren Dienst für die Kirche und sind sicher, dass Du ein Gewinn für das Exarchat der Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien sein wirst."

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