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30.10.2015

Dissertationsschrift von Givi Lomidze als Buch erschienen

Unser ehemaliger georgischer Kollegiat Dr. theol. Givi Lomidze hat im  Sommersemester 2014 sein Promotionsstudium erfolgreich abgeschlossen. Seine Doktorarbeit im Fach Alte Kirchengeschichte und Patrologie bei Prof. DDr. Johannes Hofmann ist nun als Buch erschienen und im Buchhandel erhältlich. 

Die Publikation trägt den Titel: „Die früheste georgische Rezeption des  Weihnachtskanons des Johannes von Damaskus in den Textversionen des Iovane  Zosime, des Mik‛ael Modrekili, des ältesten georgischen Menaions und des Giorgi  Mtazmideli – Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar.“In der Promotionsarbeit wurde ein wichtiges Thema der liturgischen Weihnachtshymnographie der georgischen Kirche bearbeitet. Konkret handelte es sich um zwei sehr unterschiedliche altgeorgische Übersetzungen des jambischen  Weihnachtskanons des Johannes von Damaskus († vor 754) aus dem Griechischen. Beide fanden Eingang in den georgischen liturgischen und hymnographischen Gebrauch und werden bis heute benutzt. Die erste georgische Übersetzung dieses Weihnachtskanons stammt aus dem 10. Jh. und die zweite Übersetzung aus dem 11. Jh. von der Hand des Giorgi Mtazmideli († 1065). 
In den ersten Kapiteln behandelt Givi Lomidze ausführlich Leben und Werk der von ihm herangezogenen vier Autoren und Textzeugen, die zur Genese der ersten  georgischen Übersetzung des Weihnachtskanons beigetragen haben. Bei der zweiten Übersetzung handelt es sich um eine als Autograph überlieferte, persönliche Übersetzung bzw. formale Nachahmung des Giorgi Mtazmideli. Beide georgischen Versionen werden in der vorliegenden Publikation zusammen mit einer deutschen Übersetzung und einem Kommentar präsentiert. Mit dieser Publikation liegt  neuerdings eine Studie vor, die zum ersten Mal zwei sehr unterschiedliche  altgeorgische Übersetzungen des jambischen Weihnachtskanons des Johannes von  Damaskus nach wissenschaftlichen Kriterien ediert, ins Deutsche übersetzt und kommentiert. Die Studie zeigt, wie die Georgier diesen Weihnachtskanon rezipiert haben, wie sie mit Übersetzungstechniken umgegangen sind und wie die reichhaltige georgische Rezeption alle Bereiche des christlichen Denkens umfasst, so dass es ihnen beide Male gelingt, den Weihnachtskanon in einen vollkommen anderen  Sprach- und Kulturkontext zu übertragen und ihn so in diesem neuen Kontext, d.h. in Georgien, wiederaufleben zu lassen.
Noch heute stellen die beiden in der vorliegenden Dissertation zum ersten Mal  edierten, ins Deutsche übersetzten und kommentierten Übersetzungen ein wichtiges Thema in der Weihnachtshymnographie der georgischen Kirche dar, was auch durch ihre Verwendung bis heute deutlich wird. Deswegen ist dieses Thema bis heute nicht nur für die georgische Kirche, sondern auch für die gesamte byzantinische Tradition, wichtig und aktuell.
Die Gemeinschaft des Collegium Orientale gratuliert Herrn Dr. Givi Lomidze zum  erfolgreichen Abschluss seines Promotionsstudiums in Eichstätt und wünscht ihm  von ganzem Herzen Gottes reichen Segen bei seinen nachfolgenden theologischen Forschungen und Tätigkeiten!