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10.05.2023

„Eichstätt in Farben“

(md) Ob intensives Grün, blühende Bäume und bunte Blumenwiesen im Frühling und im Sommer, nebliges Weißgrau neben sattem Goldgelb und Orange im Herbst oder farblose weiße Tage im Winter: In jeder Jahreszeit bietet Eichstätt wunderschöne Bildmotive. Beim Spaziergang auf dem Panoramaweg, auf dem Frauenberg und auf den Wanderwegen entlang der Altmühl eröffnen sich stets unvergessliche Ausblicke, die man gerne für immer festhalten und mit anderen teilen würde. Das geht am schnellsten mit dem Griff zur Handykamera.

Einen anderen Weg hat Ivan Babych, Theologiestudent aus dem ukrainischen Transkarpatien, eingeschlagen. Statt zum Smartphone griff er nämlich zu Pinsel und Staffelei. Erst vor etwa zwei Jahren hat er hier in Eichstätt seine Liebe und sein Talent zum Malen entdeckt und seitdem über 30 Gemälde fertiggestellt. Es ist die Natur, die ihn fasziniert und die er auf die Leinwand bringt. „Aufgewachsen bin ich in einem Dorf in Transkarpatien. Die Schönheit der Natur meiner Heimat, die Berge, die Flüsse, haben in mir Spuren hinterlassen, sodass ich jetzt überall die Schönheit der Natur suche“, sagt der Hobby-Maler über sich. In Eichstätt verbindet sich die Schönheit der Natur mit der Schönheit der Architektur. „Es ist schwierig eine solch malerische Stadt wie Eichstätt zu finden. Der Fluss, die zahlreichen Brücken und Kirchen schmücken die Stadt und schaffen eine bezaubernde Atmosphäre“, heißt es im Einladungstext zur Ausstellung.

Zunächst bewahrte Ivan seine Bilder in seinem Zimmer im Collegium Orientale auf, wo er seit vier Jahren wohnt. Doch mit der Zeit drängte es ihn immer mehr, sie einem breiteren Publikum zu zeigen. So organisierte er kurzerhand eine Ausstellung in der Westenstraße 4, die mit der Vernissage am 7. Mai startete. Eröffnet wurde mit einem kurzen Video zum Malprozess der ausgestellten Bilder. Weiter erfreute Maria Mytko, eine Kollegiatin aus der Ukraine, die Anwesenden mit dem Spiel auf der Bandura, einem ukrainischen Saiteninstrument. Sie spielte eine Sonate des ukrainischen Komponisten Mykola Dremliuha. In seiner kurzen Ansprache ging Ivan Babych darauf ein, dass Bilder nicht nur Farben und Abbilder von etwas sind, sondern auch der Ausdruck von Emotionen des Malenden. Er dankte auch allen Anwesenden für das Interesse. Besonders bedankte er sich bei allen, die ihm geholfen haben, die Ausstellung zu organisieren.

Der Rektor des Collegium Orientale Dr. Oleksandr Petrynko meldete sich ebenfalls zu Wort und brachte seine große Freude und Anerkennung zum Ausdruck. Das Collegium habe bereits von Ivans Malertalent profitiert, als dieser zum Osterfest im letzten Jahr die Grußkarten gestaltete. Und doch, obwohl so talentiert, zeige sich Ivan immer bescheiden und schüchtern, bleibe lieber im Hintergrund. Jetzt aber habe er seine Fähigkeit zum selbstständigen Organisieren deutlich unter Beweis gestellt.

Der Abend mündete im Betrachten der Bilder, bei einem Glas Wein, leckeren Knabbereien, schönen Gesprächen, in entspannter, gemütlicher Atmosphäre.

Weitere Informationen inklusive Besuchszeiten können dem Flyer entnommen werden.