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21.07.2020

"Er war uns ein Vater": Die griechisch-katholische Eparchie von Mukachevo trauert um ihren Bischof

„Du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn.“ (Mt 25, 21)

(md) Am vergangenen Freitag, den 17. Juli, betete die Gemeinschaft des Collegium Orientale (COr) den Großen Nekrosimos, das Totengedächtnis des byzantinischen Ritus, für den verstorbenen Bischof Milan Šašik, Ordinarius der griechisch-katholischen Eparchie von Mukachevo/Ukraine. Zelebrant war der Gründungsrektor des Collegiums Archimandrit Dr. Andreas-Abraham Thiermeyer. Im Alter von 67 Jahren ist Bischof Milan am 14. Juli in einem Krankenhaus in Uzhhorod unerwartet verstorben. Der Tod des Hierarchen versetzte die ganze griechisch-katholische Kirche von Transkarpatien in tiefe Trauer und bestürzte alle, die ihn kannten.

Geboren wurde Milan Šašik am 17. September 1952 im slowakischen Lehota. 1971 trat er in die Ordensgemeinschaft der Lazaristen ein. Nach seinem Theologiestudium in Bratislava wurde er am 6. Juni 1976 zum Priester geweiht. Von 1990 bis 1992 absolvierte er an der Päpstlichen Fakultät Teresianum in Rom ein Studium, das er mit einem Lizentiat der Theologie abschloss. 1991 besuchte Milan Šašik zum ersten Mal die Ukraine, wo er dann seit 1992 seelsorglich wirkte. 2002 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Administrator der griechisch-katholischen Eparchie von Mukachevo ernannt und am 6. Januar 2003 zum Bischof geweiht. Am 17. März 2010 wurde Bischof Milan Šašik zum Ordinarius, Diözesanbischof der Eparchie von Mukachevo mit dem Sitz in Uzhhorod.

Der erste Kontakt zwischen der griechisch-katholischen Eparchie von Mukachevo und dem COr entstand 2006. Damals schickte Bischof Milan zwei Studenten nach Eichstätt: Myroslav Rusyn (heute Caritas-Direktor in Uzhhorod) und Mykola Dobra (heute Vizerektor des COr). 2010 weihte Bischof Milan den Gründungsrektor Dr. Andreas-Abraham Thiermeyer zum Archimandriten und 2011 verlieh er dem damaligen Rektor des Collegiums Paul Schmidt den Titel des Erzpriesters. Auf seinen Reisen zu den Wohltätern und Partnern der Eparchie besuchte Bischof Milan auch oft das COr. Der letzte Besuch fand am 11.11.2019 statt.

Bis zu seinem plötzlichen Tod arbeitete Bischof Milan Šašik ohne Rast für die Kirche Christi. Alle, die ihn kannten, bewunderten diese seine Eigenschaft. Bescheiden und unermüdlich war er ein guter Hirte für die ihm anvertraute Herde, durch die Verbindung von Güte und Strenge ein liebender Vater für seine geistlichen Kinder. Seinen Priestern war er nicht nur Bischof, sondern auch ein nachahmungswürdiges Vorbild. „Ehrlich gesagt, kann ich mir das Leben ohne ihn nicht vorstellen. Er war wie der Polarstern meines Priestertums. Wir fühlen uns verwaist“, - sagte Weihbischof Nil Luschtschak OFM.

Die Leitung und Studenten des Collegium Orientale kondolieren Weihbischof Nil sowie dem ganzen Klerus und den Gläubigen der griechisch-katholischen Eparchie von Mukachevo.

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