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24.12.2020

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr 2021!

Kann man in diesem Jahr sich gegenseitig noch frohe Weihnachten wünschen? Klingt das nicht nach etwas Routineartigem? Und vor allem jetzt auf einem der Höhepunkte des Virusgeschehens nicht nur in ganz Deutschland, sondern in der ganzen Welt? Geht ein solcher Gruß nicht an der Wirklichkeit vorbei? Es ist doch absehbar, dass die Freuden der gewohnten Weihnachtszeit wegen der strengen Vorsichtsmaßnahmen in der Gesellschaft wie im privaten Bereich sehr stark eingeschränkt werden, wenn gar nicht ganz ausbleiben müssen. Hat man sich letztes Jahr nicht aufrichtig und zuversichtlich ein frohes und gesegnetes Neues Jahr 2020 gewünscht? Und was ist gekommen? Das Virus … aber nicht nur dieses …
Auch wir im Collegium Orientale (COr) erlebten ein durch und durch unerwartetes, nicht so geplantes, ja ein außerordentliches Jahr 2020. In der Regel sind das Studium und die geistliche Formation auf Begegnung angelegt. Doch derzeit muss alles anders laufen. Die direkten Beziehungen, der Kontakt von Person zu Person, müssen durch digitale Medien, Telefonate und Videokonferenzen ersetzt werden. Die allermeisten Termine, die von unserem Haus mit der Öffentlichkeit (Seminare, Feste usw.) zu tun haben, mussten entfallen und entfallen immer noch. Wir können aus Kapazitäts- und Sicherheitsgründen leider keine Gäste und Gottesdienstbesucher aufnehmen. Doch mussten wir unseren Studien- und Seminarbetrieb – Gott sei’s gedankt – wegen Corona nicht einstellen und sind trotz der schwierigen Umstände stolz auf unsere Absol-venten: vier Magister, ein Lizentiat und ein Doktor; drei weitere Magister- und jeweils noch ein Lizentiats- und Promotionsabschluss folgen im laufenden Wintersemester. Es ist also dennoch ein produktives und intensives Jahr gewesen.
Möglich war und ist ein solches Leben und Arbeiten, wenn man sich nach Innen und auf die ganz konkreten Aufgaben und Möglichkeiten fokussiert. Man hält Einkehr in sich, das Studium erfolgt auf dem eigenen Zimmer, beschränkt auf die Bibliotheken vor Ort und digitale Recherchen sowie Onlinebesprechungen. Das geistliche Leben im COr spielt sich vorrangig unter den Mitgliedern der Gemeinschaft ab. Es war und es bleibt von den Erfahrungen her konzentriert und somit auch intensiv.
Das Studieren, das Arbeiten und das Leben in der Coronazeit in einer mehr oder weniger geschlossenen Gemeinschaft kann somit bewusster und reflektiert vollzogen werden, – so ergeht es mir persönlich und das höre ich immer wieder auch von anderen. Ja, das ist das Besondere, was die Pandemie für viele mit sich bringt: ein reflektiertes Leben, ein bewussteres Verhalten, ein umsichtiges Handeln, eine intensivere Wahrnehmung der eigenen Aufgaben und der eigenen Berufung. Insofern kann man diese Zeit auch als gnadenvolle Zeit, eine uns beschenkende Zeit auffassen.
Wir haben die Gelegenheit, uns selbst bewusster wahrzunehmen, das eigene Leben und unsere Beziehungen zu überdenken und die unmittelbare Umgebung von Menschen und Natur mit offeneren Augen und Herzen zu erleben.Wir haben Zeit zum Nachdenken, zum Abwägen, was unbedingt nötig ist und auf was wir verzichten können. Corona regt uns zur Reflexion an, über Gott und die Welt nachzudenken, besonders wo er in all diesen unsicheren und zum Teil lebensbedrohlichen Geschehnissen zu finden ist.
Wie jedes Jahr ist Er da, Er ist mit uns. Auch in der Corona-gekennzeichneten Weihnachtszeit ist Er in unserer menschlichen Armut und Bedürftigkeit zu finden, in der armen Krippe, unter einfachsten Umständen, im Gebet für die Kranken, in Gedanken oder wenn möglich im Besuch unserer älteren Mitmenschen. Er nimmt an unserem Leben teil, auch wenn über diese derzeit die Pandemie „hängt“. Denn Er ist überall an-wesend, wo wir einander beim Studium helfen, wo geboren, getauft, geheiratet, geweiht, gearbeitet wird und überall dort, wo auf die anderen Rücksicht und – sogar wo Abschied genommen wird. Wo in Seinem Namen gehandelt, gebetet, geholfen und das Leben gefördert wird, ist Er zugegen.
Unsere einzige öffentliche Veranstaltung, die wir in exzellenter Zusammenarbeit mit dem Eichstätter Diözesanmuseum und dem deutsch-serbischen Künstler Nikola Sarić in dem nun fast zurückliegenden Pandemiejahr durchführen durften, war die Ausstellung mit dem für die Corona-Zeit bezeichnenden Titel „Reflexionen“. Mit einem Weihnachtsbild aus dieser Ausstellung und in der ungebrochenen Freude über den menschgewordenen Heiland grüßen wir hiermit herzlich all die guten Menschen, die für uns sorgen, uns begleiten und uns unterstützen. Es sind so viele und zu denen gehören auch Sie, verehrte Adressaten und liebe Freunde!
Dankbar und im Gebet verbunden beglückwünschen wir Sie und Euch zum Fest der Geburt Jesu Christi und wünschen Seinen reichen Segen für das kommende Neue Jahr 2021!
Ihre / Eure

Erzpr. Dr. Oleksandr Petrynko, Rektor; 
Archim. P. Michael Proházka OPraem, Vizerektor;
Dipl. theol. Mykola Dobra, Vizerektor;
Dr. Ivan Kachala, Spiritual; 
das Sekretariat und die gesamte Kollegsgemeinschaft

Merry Christmas and Happy New Year! (Englisch) 
Áldott karácsonyi ünnepeket és boldog új évet! (Ungarisch)
Błogosławionych Świąt Bożego Narodzenia i szczęśliwego Nowego Roku! (Polnisch)
Buon Natale e Felice Anno Nuovo! (Italienisch)
Čestit Božić i Sretna Nova godina! (Kroatisch)
გილოცავთ, გისურვებთ ბედნიერ შობა - ახალ წელს! (Georgisch)
Joyeux Noël et Bonne Année! (Französisch)
Un Crãciun fericit şi un an nou fericit! (Rumänisch)
Καλά Χριστούγεννα και ευτυχισμένος ο καινούργιος χρόνος! (Neugriechisch)
Požehnané Vianoce a šťastný Nový Rok! (Slowakisch)
Среќен Божиќ и Нова Година! (Mazedonisch)
Весела Коледа и благословена Нова Година! (Bulgarisch)
 സ്നേഹപൂർവം ക്രിസ്തുമസ് പുതുവത്സരാശംസകൾ (Malayalam/Kerala, Indien)
Su šventom Kalėdom ir laimingų Naujųjų Metų (Litauisch)
Priecīgus Ziemassvētkus un laimīgu Jauno gadu! (Lettisch)
Благословенного Різдва Христового і щасливого Нового Року! (Ukrainisch)
Мир Божији! Христос се роди! – Ваистину се роди! (Serbisch)
С Рождеством Христовым и с Новым Годом! (Russisch)
ميلاد مجيد وعام سعيد (Arabisch)
Քրիստոս ծնաւ եւ յայտնեցաւ Ձեզ եւ մեզ մեծ աւետիս: (Armenisch)
መልካም ገና እና መልካም አዲስ ዓመት! Melkam Gena ena Melkam Addis Amet! (Amharisch/Äthiopien)
З Нараджэннем Хрыстовым і Новым Годам! (Belarussisch)

Der Weihnachtsgruss als PDF