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22.12.2020

„Gepriesen bist Du, Herr!“ – ein Gebetbuch des byzantinischen Ritus erschienen

(op) Im Auftrag des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Petro Kryk, Apostolischer Exarch für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, wurde ein neues Gebetbuch herausgegeben: Gepriesen bist Du, Herr! Gebetbuch des byzantinischen Ritus, Eichstätt 2020 (1248 Seiten). Erarbeitet wurde es von Archimandrit Dr. Andreas-A. Thiermeyer, Erster Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e.V. (A.K.M.), und Erzpriester Dr. Oleksandr Petrynko, Rektor des Collegium Orientale Eichstätt.

Die Intention der Mühen war, eine für den gottesdienstlichen Gebrauch in deutscher Sprache verwendbare Textvorlage zu erarbeiten, und zwar mit Gebeten, den Tagzeiten (Auswahl), den Feiern der Mysterien (Sakramente) und den Sakramentalien und Segnungen sowie der eucharistischen Liturgie und den für sie notwendigen Tagesgesängen im byzantinischen Ritus.

Als Vorlagen dienten den Übersetzern und Redakteuren die editiones typicae der Liturgie-Texte aus Rom sowie die offiziellen kirchenslavischen, ukrainischen und deutschen Ausgaben der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, der größten katholischen Ostkirche des byzantinischen Ritus. Darüber hinaus wurden jene deutschen Übersetzungen konsultiert und teilweise wörtlich übernommen, die seit langer Zeit im Collegium Orientale Eichstätt in täglicher Gebetspraxis verwendet werden. Nun können die zahlreichen vorläufigen Hefte, die ad experimentum jahrelang Verwendung fanden, durch ein solides Gebetbuch ersetzt werden; die Fotos im Anschluss machen dies anschaulich.

Bei der Übersetzung bzw. Revision der Texte wurde sowohl auf eine hohe Genauigkeit und große Treue gegenüber den Originaltexten als auch auf die Erfordernisse der deutschen Sprache sowie den poetisch-liturgischen Charakter und die Singbarkeit Wert gelegt. Viele moderne Übersetzungen kennen diese Gratwanderung zwischen einer akribischen Texttreue, die sich nicht immer für den gottesdienstlichen Vollzug eignet, und einer sprachlichen Adaptation. Die Übersetzer sind der Überzeugung, den Gläubigen eine in langer Praxis gereifte Übersetzung vorlegen zu können, die in Treue zu den Vorlagen auch den Ansprüchen einer zeitgenössischen Gebetssprache gerecht wird, wobei sie zugleich den vollen theologischen Gehalt zu wahren vermag.

Der Heiligenkalender wurde um die Tagesgesänge von Heiligen ergänzt, von denen die allermeisten katholisch (verschiedene Rituskirchen) und einige orthodox (verschiedene orthodoxe Kirchen) sind. Diese Erweiterung des Heiligenregisters entspricht dem Wunsch, die konkrete Situation der griechisch-katholischen Byzantiner wahrzunehmen und gottesdienstlich zu berücksichtigen, da sie im westeuropäischen, deutschsprachigen Kontext leben und diesen Heiligen oft begegnen, zu ihnen beten und sie auch zu Patronen wählen. Das Gleiche gilt auch für die orthodoxen Heiligen, deren Texte (Troparien und Kondakien) hier aufgenommen wurden. Diese repräsentieren die einzelnen orthodoxen Schwesterkirchen und sollen den byzantinischen Katholiken bei ökumenischen Gottesdiensten eine Hilfe leisten.

Bei der Übersetzungsarbeit und dem Korrekturlesen sowie der Überprüfung der Singbarkeit waren im Rahmen dieses Buchprojektes viele ehemalige und aktuelle, haupt- und ehramtliche Mitarbeiter und Studierende des Collegium Orientale beteiligt, die im Nachwort zum Gebetbuch eigens erwähnt werden. Den theologischen Gehalt prüfte dankenswertereise Professor Archim. Dr. Michael Schneider SJ, Spiritual des Collegium Willibaldinum Eichstätt. Es handelt sich daher beim vorliegenden Gebetbuch um ein gemeinschaftliches Werk, das auf das Wohlwollen und den großen Einsatz der Beteiligten angewiesen war. Ihnen allen gebührt dafür ein großer herzlicher Dank!

Die Ikonen und Darstellungen im Buch, die zum größten Teil dem Hymnos-Akathistos-Raum des Collegium Orientale Eichstätt entnommen sind und die wir im Gebetbuch verwenden durften, stammen von dem Ikonenmaler Tamás Seres aus Ungarn. Auf ihre eigene Weise mögen sie den Beter beim Gebrauch dieses Gebetbuches begleiten und ihm das Mysterium des Glaubens erschließen.

Seine Seligkeit Sviatoslav (Shevchuk), Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, hat diese deutsche Textfassung mit Datum vom 1. Juni 2020 approbiert. Der Eichstätter Oberhirte, Bischof Gregor Maria Hanke OSB, in dessen Obhut sich die Entstehungsstätte des Gebetbuches – das ostkirchliche Priesterseminar „Collegium Orientale“ – befindet, hat uns ein Grußwort geschrieben. Der Verband der Deutschen Diözesen (VDD) und viele einzelne deutschsprachige Erz/Bistümer sowie Spenderinnen und Spender der A.K.M. haben durch ihre finanzielle Förderung die Drucklegung dieses liturgischen Buches dankenswerterweise möglich gemacht.

Möge sich das vorliegende liturgische Buch in der liturgischen Praxis bewähren und dem Seelenheil der Gläubigen und der Heiligung ihres Lebens dienen!

Erworben werden kann das neuerschienene Gebetbuch im Online-Shop der A.K.M. (zum Preis von 45,00€): akmev-online.info

bzw. telefonisch im Sekretariat der A.K.M.: 08423/985729.