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12.01.2024

Nekrosimos für verst. Prof. Dr. Hans-Joachim Schulz

(rr) Am kommenden Freitag, den 12. Januar 2024 feiert die Gemeinschaft des Collegium Orientale um 18.00 Uhr in der Heilig-Geist-Kapelle des Kollegs den Nekrosimos für verst. Prof. Dr. Hans-Joachim Schulz.

Professor Dr. Hans-Joachim Schulz war ein herausragender Ostkirchenhistoriker und ökumenischer Theologe, dessen bedeutender Beitrag zum Verständnis der byzantinischen Liturgie weit über seine akademische Laufbahn hinausreicht.

Geboren am 18. Februar 1932 in Berlin, verbrachte Schulz seine Jugendzeit in Friedenau und entwickelte dort eine enge Verbindung zur Kirche. Nachdem er seine geistliche Berufung verspürte, wurde er als Priesteramtskandidat des Bistums Aachen nach Rom geschickt, wo er die Ostkirche kennen und lieben lernte.

Besonders das Päpstliche Orientalische Institut und das Päpstliche Collegium Russicum weckten sein Interesse an der Ostkirche und der byzantinischen Liturgie. Schulz wechselte nach zwei Jahren Grundstudium im Germanicum zum theologischen Studium ins Russicum, wo er die Liturgien miterlebte und später sogar selbst zelebrierte. Nach seinem Studium empfing er 1956 in Aachen die Priesterweihe und wurde anschließend zur Promotion nach Innsbruck entsandt.

In Innsbruck promovierte Schulz bei Josef Andreas Jungmann und Karl Rahner über die byzantinische Osterfrömmigkeit. Nach seiner Promotion wurde Schulz zunächst zu einem pastoralen Einsatz im Bistum Aachen verpflichtet, bevor er schließlich an der Universität Münster habilitierte. Er erhielt 1968 den ersten Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Universität Bochum und wurde schließlich 1978 Lehrstuhlinhaber für Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an der Universität Würzburg.

Hans-Joachim Schulz hat durch seine Forschungen und sein Engagement einen bedeutenden Beitrag zur Ostkirchenkunde und Ökumene geleistet. Er gehört zu den großen theologischen Vordenkern, die am Zweiten Vatikanischen Konzil die eigene römische Liturgietradition vor dem Spiegel der frühen Kirche reflektieren konnte.

Hans-Joachim Schulz verstarb am 16. Dezember 2023 im Alter von 91 Jahren in Gaibach, der Seelsorgestelle, in der er seit 1982 pastoral tätig war. Das feierliche Requiem und die anschließende Beisetzung im Priestergrab in Gaibach feierte der von ihm geschätzte Hwst. H. Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB von Eichstätt. Sein Vermächtnis wird in seinen Werken und in den Herzen der Menschen weiterleben, die von seinem Wissen, seiner Hingabe und seinem Glauben inspiriert wurden. Die Ostkirchenkunde und die ökumenische Bewegung haben einen wertvollen Gelehrten und Seelsorger verloren, dessen Einfluss noch lange spürbar sein wird.