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25.03.2024

Seelsorge in der Zeit des Krieges

In Kriegszeiten stehen neben der Zivilbevölkerung insbesondere die Soldatinnen und Soldaten vor extremen Herausforderungen und Belastungen. Neben den physischen Risiken und Verletzungen, denen sie ständig ausgesetzt sind, leiden Soldaten auch unter psychischen, seelischen Problemen, die durch ihre Erfahrungen im Krieg hervorgerufen werden. Um Soldaten in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, ist Seelsorge von entscheidender Bedeutung.

Die diesjährige Werkwoche im Collegium Orientale zum Thema „Seelsorge in der Zeit des Krieges“, bot die Möglichkeit, etwas über die psychologischen und geistlichen Gesichtspunkte der Begleitung eines Soldaten zu erfahren sowie die Struktur der Militärseelsorge in Deutschland kennenzulernen. Die Teilnehmenden konnten sich mit den Besonderheiten der Arbeit mit Menschen, die unter posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, auseinandersetzen und sich mit möglichen Hilfsansätzen vertraut machen. 

Der erste Referent dieser Werkwoche war Maksym Verbelchuk, ein ausgebildeter Psychologe und Theologe, der in der letzten Zeit sehr eng mit Soldaten in der Ukraine arbeitet. Er brachte seine fundierten Kenntnisse sowie persönliche Erfahrungen auf dem Gebiet der Psychologie ein. Die psychologischen Aspekte der Begleitung eines Soldaten sind vielfältig und komplex. Viele Soldaten leiden unter Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen und anderen psychischen Problemen, die durch die Erfahrungen im Krieg verursacht werden. Psychologen, Therapeuten und vor allem geistliche Begleiter müssen in der Lage sein, diesen Soldaten mit Empathie, Verständnis und Geduld zu begegnen. Besonders detailliert ging Maksym auf die Frage der Arbeit mit Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung ein. Diese Soldaten leiden unter schweren psychischen Problemen, die sie oft in ihrem täglichen Leben stark einschränken. Seelsorger müssen in solchen Fällen besonders sensibel und einfühlsam vorgehen, um den Betroffenen zu helfen, mit ihren Traumata umzugehen und Wege zu finden, um sie auch mit professioneller psychotherapeutischer Hilfe zu überwinden.

Am Ende der Werkwoche haben die Studenten auch mit dem katholischen Militärpfarrer vom Katholischen Militärpfarramt Ingolstadt (Bundeswehr) Dr. Petro Stanko über die Militärseelsorge in Deutschland gesprochen. Pf. Stanko erzählte von seinen eigenen Erfahrungen in der Bundeswehr und betonte die Besonderheiten eines Militärpfarrers und die mit diesem Dienst verbundenen Herausforderungen.  

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