Zum Inhalt springen
04.07.2016

Zwölf-Apostel-Fest im Zeichen der aramäischen Christenheit

Das Zwölf-Apostel-Fest im Umkreis des 30. Juni ist im Collegium Orientale das alljährlich stattfindende Hauptfest des Sommersemesters. Es dient der Begegnung der Freunde des Hauses und der Auseinandersetzung mit einem jährlich gewählten Schwerpunktthema.

In diesem Jahr stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der aramäischen Christenheit und damit der Traditionen der syrischen Kirchen, da zugleich der „9. Deutsche Syrologentag“ im COr und im Bischöflichen Seminar gastierte (vgl. den vorausgehenden Artikel).

Das Zwölf-Apostel-Fest griff gleichsam die Thematik des Syrologentages auf. Neben den Syrologen durfte Rektor Erzpr. Dr. Oleksandr Petrynko am Samstag, den 2. Juli 2016, im gut gefüllten Jesuitenrefektorium des Bischöflichen Seminars zahlreiche Gäste begrüßen, die unserer Einladung gefolgt waren, darunter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB, der Gründungsbischof des Kollegs, Dr. Walter Mixa, und Weihbischof Adolf Bittschi aus Sucre in Bolivien sowie zahlreiche Vertreter des Domkapitels und der Diözese Eichstätt. Nach einer Vesper, der der Gründungsrektor des COr Archim. Dr. Andreas Thiermeyer vorstand, folgte ein Festprogramm mit einem gemeinsamen Vortrag zum Thema: „Christentum im Irak – reiches Erbe und bedrohte Zukunft.“ Referenten waren Prof. Dr. Karl Pinggéra (Marburg) und Vizerektor Archim. Dr. Thomas Kremer, die im März 2016 gemeinsam den Irak besucht hatten.

Der Kleine Chor des COr umrahmte das Programm mit liturgischen Gesängen aus der malankarischen und der maronitischen Kirche, die beide der westsyrischen Tradition angehören. Beim anschließenden Empfang im Atrium des Seminars nahmen die Gäste die Möglichkeit zu einem lebendigen Austausch wahr. Am Sonntagmorgen beschloss eine feierliche Liturgie im maronitischen Ritus in der Schutzengelkirche das Festprogramm. Auf diese Weise wurde das COr in diesen Tagen zum Ort lebendiger Begegnung mit einer der ältesten Traditionen der Christenheit, die auf ein reiches Erbe zurückblickt, deren Zukunft jedoch in hohem Maße bedroht ist. Bewusstseinsbildung ist oft der erste Schritt zu Verständnis, Solidarität und Unterstützung. In diesem Sinne war es ein Ziel dieser Tage, den Blick auf das Schicksal der aramäischen Christenheit zu lenken, was – so glauben wir – in vielfacher Hinsicht gelungen ist.

Thomas Kremer

Bildergalerie "02.07.2016. Zwölfapostelfest des COr 01 - Vesper." auf Facebook

Bildergalerie "02.07.2016. Zwölfapostelfest des COr 02 - Festvortrag - Empfang." auf Facebook